Du interessierst dich für Aktuelles im Zusammenhang mit Rheuma? Dann bist du hier richtig. Es erwarten dich Neuigkeiten und Forschungen aus der Rheumatologie und verwandten Bereichen.
Inhalt | Rheuma: Aktuelles
Eisbaden: Der Turbo fürs Abnehmen und die Gesundheit?
(16.01.2025) Kann man durch Eisbaden abnehmen? Ein norwegisches Forschungsteam hat über 100 Studien zum Eisbaden ausgewertet und ging dabei auch der Frage nach, ob Eisbaden zum Abnehmen taugt.
Ihre Auswertung ergab: Eisbaden aktiviert braunes Fettgewebe (BAT). Dieses "gute" Fett verbrennt Kalorien, um den Körper warm zu halten, im Gegensatz zu "schlechtem" weißem Fett, das Energie speichert.
"Sich der Kälte auszusetzen, stimuliert die Bildung von braunen Fettzellen. Oder: Es verändert weiße zu braunen Fettzellen", sagte James Mercer, emeritierter Professor der Arktischen Universität in Norwegen gegenüber SWR2 Wissen.
Regelmäßiges Eisbaden kann also beim Abnehmen helfen. Obwohl diese Mechanismen vielversprechend klingen, bleibt die wissenschaftliche Evidenz jedoch begrenzt. Denn viele Studien hatten nur wenige Teilnehmende oder sie untersuchten andere Faktoren wie Aktivität, Ernährung oder mentale Einstellung, die ebenfalls zur Gewichtsregulierung beitragen könnten.
Eine offene Frage ist außerdem: Wie viel Kalorien verbrannt der Körper durch Kaltwasserschwimmen zusätzlich? Manche Studien kämen auf 500 Kilokalorien mehr am Tag, andere stellten lediglich einen zusätzlichen Verbrauch von 30 Kilokalorien pro Tag fest, berichtet Prof. Hanns-Christian Gunga im Interview mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK).
Fazit: Eisbaden allein ist kein Garant für Gewichtsverlust, kann aber unterstützend wirken, wenn es mit einem aktiven Lebensstil und gesunder Ernährung kombiniert wird. Lies weiter: Ernährung bei Rheuma.
Hier findest du Tipps zu Bewegung und Sport bei Rheuma.
Fettzellen fördern Entzündungen
Übergewicht abzubauen ist bei Rheuma aus mehreren wichtigen Gründen eine gute Idee.
Zum einen verringert eine Gewichtsreduktion die Belastung der Gelenke. Das lindert Schmerzen und Entzündungen. Zum anderen werden kritische Fettzellen reduziert. Diese produzieren nämlich entzündungsfördernde Substanzen, sogenannte Zytokine. Sie heizen die Entzündungsprozesse im Körper an, was rheumatische Symptome verstärken kann.
Weniger Fettgewebe bedeutet also weniger Entzündungen. Obendrein kann eine gesunde Gewichtsabnahme die Beweglichkeit, das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität erhöhen. Alles Punkte, die für viele Menschen mit Rheuma von Bedeutung sind.
Kurz gesagt: Abnehmen kann helfen, Schmerzen zu lindern und die Entzündungen zu verringern, was zu einer besseren Kontrolle des Rheumas führen kann.
Was bringt Eisbaden für die Gesundheit?
Kälte kann die Produktion eines Proteins namens Adiponektin anregen. Dieses Protein schützt den Körper vor Problemen wie Insulinresistenz, Diabetes und anderen Krankheiten. Eisbaden hat diesen Effekt, kalte Luft ebenso.
Die Kältereize durch das Eisbaden können viele gesunde Wirkungen entfalten. Sie beeinflussen Entzündungsprozesse positiv, stärken das Immunsystem, kurbeln die Durchblutung und den Kreislauf an und regulieren den Blutdruck.
Indem sie Glückshormone (Endorphine) freisetzen, wirken sie regulierend auf das Nervensystem und haben positive Effekte auf depressive Verstimmungen. Interessant? Lies weiter zu mentale Gesundheit bei Rheuma.
Eisbaden - nur mit guter Vorbereitung!
Bevor du dich in den nächsten eiskalten See stürzt, solltest du dich auf das frostige Ereignis vorbereiten. Hier sind einige Tipps zum Vorbereiten:
Klär ärztlich ab, ob Eisbaden für dich gesundheitlich unbedenklich ist, besonders wenn du Herz- oder Kreislaufbeschwerden hast.
Gewöhn deinen Körper durch kalte Duschen an die Kälte. Beginne mit wenigen Sekunden und steigere dich nach und nach.
Trainier Atemtechniken, wie die Wim-Hof-Methode, um dich auf den Kälteschock vorzubereiten.
Halt Handtuch, Mütze und warme Kleidung bereit, um dich nach dem Eisbad schnell aufzuwärmen.
Bade immer mit anderen oder informiere jemanden, wo du bist.
Beim Eisbaden selbst gilt: Tauche langsam ins Wasser ein, damit sich dein Körper nach und nach an die Kälte anpassen kann. Atme ruhig und gleichmäßig, um den Kälteschock zu minimieren. Bleib in Bewegung, aber vermeide hektische Bewegungen, um dein Herz nicht zusätzlich zu belasten. Bleibe anfangs nicht länger als 1-2 Minuten im Wasser. Mit Erfahrung darfst du die Dauer Schritt für Schritt erhöhen.
Quellen:
https://www.eurekalert.org/news-releases/965315 https://www.swr.de/swrkultur/wissen/kaelte-wo-sie-guttut-wann-sie-gefaehrlich-wird-106.html
Zum Weiterlesen:
https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/eisbaden-wie-geht-man-richtig-eisbaden-was-bringt-eisbaden-fuer-den-koerper100.html
Warum Rheuma aggressiv machen kann
(19.12.2024) Rheuma verursacht Stress. Der Grund ist, dass die Entzündungsprozesse im Körper Stressreaktionen auslösen. Dies beeinflusst unser Verhalten: Wir reagieren gereizter und aggressiver.
Um besser mit anderen Menschen klarzukommen, kontrollieren wir im Alltag unsere Impulse. Statt sofort instinktiv zu reagieren, denken wir über die Folgen nach und passen unser Verhalten an. Doch diese Selbstkontrolle ist anstrengend. Wenn wir gestresst oder müde sind, fällt es uns schwerer, ruhig zu bleiben.
Jetzt haben italienische Forschende herausgefunden: Unser Gehirn kann spontane Reaktionen nur für eine begrenzte Zeit unterdrücken. Wenn diese Fähigkeit erschöpft ist, schaltet das Gehirn in einen schlafähnlichen Zustand - und wir reagieren aggressiver und weniger sozial.
In Experimenten mit 447 Personen zeigte sich, dass geistig anstrengende Aufgaben die Selbstkontrolle erschöpfen und impulsives sowie aggressives Verhalten fördern können. Dies äußerte sich in feindseligeren Reaktionen und antisozialem Verhalten bei Entscheidungsspielen.
Befinden wir uns länger im Stressmodus - z. B. auch durch die Entzündungsprozesse bei Rheuma - reagieren wir gereizt und ungehemmter. Die Selbstbeherrschung lässt spätestens nach 45 Minuten stark nach, wobei die Dauer von Mensch zu Mensch variieren kann. Manche Menschen können sich schon nach zehn Minuten anstrengender Entscheidungen nur noch schwer beherrschen.
Wann genau unsere Selbstkontrolle erschöpft ist, hängt aber wahrscheinlich nicht nur von der Dauer der Stresssituation ab, sondern auch von deren Intensität, betonen die Forschenden.
Hier liest du mehr über Rheuma und Stress.
Interessiert dich, wie Rheuma unser Verhalten beeinflusst? Dann ist dieser Kurs perfekt für dich. Lies hier weiter.
Quellen:
Was Ernährung bei rheumatoider Arthritis leisten kann
(04.12.2024) Die richtige Ernährung kann helfen, Entzündungen im Körper zu verringern und die Wirkung von Medikamenten und Schmerztherapien zu unterstützen.
Besonders wichtig ist, entzündungshemmende Fette zu bevorzugen und das Verhältnis zu entzündungsfördernden Fetten im Blick zu behalten. Das lässt sich durch eine ausgewogene Balance von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren erreichen. Mehr dazu findest du hier: Omega-Fettsäuren bei Rheuma.
Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention hat die folgenden Effekte von gesunder Ernährung bei rheumatoider Arthritis zusammengestellt. Diese Liste zeigt die Potenziale auf kurze, mittlere und lange Sicht auf. Sie erhebt nicht den Anspruch vollständig zu sein.
Kurzfristige Potenziale
Entzündungen im Körper reduzieren
Schmerzen, Steifigkeit und Schwellungen lindern
Gelenke entlasten und das Wohlbefinden steigern
Mittelfristige Potenziale
Häufigkeit und Schwere von Rheumaschüben verringern (Lies mehr zum Rhemaschub)
Nährstoffmängel ausgleichen
Körperliche Funktion und Beweglichkeit unterstützen
Langfristige Potenziale
Fortschreiten der Gelenkzerstörung verlangsamen
Risiko für Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose senken
Bedarf an chirurgischen Eingriffen minimieren
Lebensqualität und Lebenserwartung verbessern
Fazit: Es macht Sinn, bei rheumatoider Arthritis auf die richtige Ernährung zu achten. Diese kann viele positive Effekte auf die Gesundheit bei Rheuma haben.
Quelle: Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention: https://fet-ev.eu/
Achtsamkeitsmeditationen kann Schmerzen lindern
(24.11.2024) Achtsamkeitsmeditation wirkt gegen Schmerzen und ist mehr als nur ein Placebo. Das hat eine neue Studie an der UC San Diego gezeigt.
Das Forschungsteam fand heraus, dass Achtsamkeit direkt auf den Schmerz wirkt und sich von den Prozessen unterscheidet, die durch Placebo-Behandlungen ausgelöst werden.
"Lange Zeit ging man davon aus, dass der Placeboeffekt mit Gehirnmechanismen zusammenhängt, die durch aktive Behandlungen ausgelöst werden, aber diese Ergebnisse legen nahe, dass dies bei Schmerzen möglicherweise nicht der Fall ist. Stattdessen sind diese beiden Gehirnreaktionen völlig unterschiedlich, was dafür spricht, Achtsamkeitsmeditation als direkte Intervention bei chronischen Schmerzen einzusetzen." Fadel Zeidan, Stiftungsprofessor für Empathie- und Mitgefühlsforschung am UC San Diego Sanford Institute for Empathy and Compassion
Mithilfe von Gehirnscans wurde nachgewiesen: Achtsamkeitsmeditation aktiviert spezifische neuronale Mechanismen, die die Schmerzintensität und negativen Emotionen reduzieren.
In der Studie wurden 115 gesunde Teilnehmende in vier Gruppen aufgeteilt:
Gruppe 1 nahm an einer geführten Achtsamkeitsmeditation teil.
Gruppe 2 absolvierte eine Schein-Achtsamkeitsmeditation, die nur tiefes Atmen beinhaltete.
Gruppe 3 erhielt eine Placebo-Creme aus Vaseline, von der ihnen gesagt wurde, sie linde Schmerzen.
Gruppe 4 war eine Kontrollgruppe und hörte ein Hörbuch.
Alle Teilnehmenden bekamen einen schmerzhaften Wärmereiz verabreicht, während ihre Gehirnaktivität vor und nach den Interventionen gemessen wurde.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine Achtsamkeitsmeditation die Gehirnaktivitätsmuster, die mit Schmerzen und negativen Emotionen verbundenen sind, signifikant reduzierte.
Die Placebo-Creme hingegen zeigte nur eine Veränderung in den Gehirnaktivitäten, die mit den Erwartungen an den Schmerz und dem Placebo-Effekt zusammenhingen, ohne den Schmerz selbst zu lindern. Auch die Schein-Achtsamkeitsmeditation hatte nur einen begrenzten Einfluss.
Im Gegensatz zu Placebo-Effekten spricht Achtsamkeit besonders die neuronalen Netzwerke an, die mit der emotionalen Reaktion auf Schmerz und der Wahrnehmung der Schmerzintensität verbunden sind. Diese Bereiche wurden durch Achtsamkeit moduliert, was zu einer verringerten Schmerzwahrnehmung führte. Der Placebo-Effekt hingegen wirkte sich eher auf die Erwartungen und die psychologische Verarbeitung des Schmerzes aus.
Achtsamkeitsmeditation verändern nicht nur die subjektive Schmerzwahrnehmung, wie die Studie unterstreicht. Sie spricht auch die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen direkt an. Demnach könnte Achtsamkeit eine kostengünstige und medikamentenfreie Methode zur Schmerzlinderung sein - auch bei einem Rheumaschub.
"Der Geist ist extrem mächtig und wir arbeiten immer noch daran, zu verstehen, wie er zur Schmerzbehandlung genutzt werden kann. Indem wir den Schmerz vom Selbst trennen und auf wertende Urteile verzichten, kann Achtsamkeitsmeditation direkt verändern, wie wir Schmerzen erleben. Und zwar auf eine Weise, die keine Medikamente erfordert, nichts kostet und überall praktiziert werden kann." Fadel Zeidan, Stiftungsprofessor für Empathie- und Mitgefühlsforschung am UC San Diego Sanford Institute for Empathy and Compassion
Jedoch sind weitere Studien nötig, um die Ergebnisse auf Menschen mit chronischen Schmerzen zu übertragen und das Potenzial von Achtsamkeitsmeditation in der klinischen Praxis zu untersuchen.
Buchtipps zu Achtsamkeit
Achtsamkeitsmeditation: Übungen für mehr Gelassenheit im Leben (Hörbuch)* von Christian Stock
Achtsam mit dem Schmerz: Das MBSR-Programm bei chronischen Beschwerden | MBSR-Programm* von Jon Kabat-Zinn
Achtsamkeit für Anfänger* von Jon Kabat-Zinn
Quellen:
Raynaud-Syndrom: Cannabis gegen kalte Finger
(06.1.2024) Menschen mit dem Raynaud-Syndrom könnten von Cannabis profitieren. Denn Cannabis kann für eine bessere Durchblutung sorgen, wie eine Auswertung von 32 Studien ergab.
Beim Raynaud-Syndrom verengen sich die Blutgefäße in den Fingern oder Zehen stark, vor allem bei Kälte, aber auch bei Stress. Das führt zu Taubheit, Kribbeln und Schmerzen.
Diese Verengungen treten oft auch bei Autoimmunerkrankungen wie der Systemischen Sklerose oder rheumatoider Arthritis auf. Eine wirksame Behandlung dafür gibt es bisher kaum.
Die Meta-Analyse zeigt: Cannabis kann die Blutgefäße erweitern, den Blutfluss verbessern und Gefäßverengungen verringern. In 82 Prozent der Studien stellte sich heraus, dass Cannabis die Blutgefäße öffnet und den Blutfluss fördert.
Daher sehen die Forschenden in Cannabis ein vielversprechendes Mittel, um das Raynaud-Syndrom besser zu behandeln.
Infos zum Raynaud-Syndrom: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/arterien/raynaud-syndrom.html#welche-moeglichkeiten-der-behandlung-gibt-es
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Hypnose kann die körperliche Leistungsfähigkeit steigern
(23.10.2024) Hypnose kann nicht nur das subjektive Gefühl von Stärke erhöhen, sondern auch die objektive Muskelkraft verbessern - und dies mit anhaltender Wirkung. Das hat eine Studie von Dr. Barbara Schmidt, Psychologin am Universitätsklinikum Jena, nachgewiesen.
Ihre Studie baute auf einer früheren Untersuchung auf, bei der Profi-Athleten dazu angeregt wurden, während der Hypnose-Sitzungen sogenannte Kraftanker zu nutzen, um ihre Kräfte zu mobilisieren. Die Anker halfen, ihre innere Kraft im Wettkampf freizusetzen.
Jetzt nutzte Schmidt diese Kraftanker, um zu überprüfen, ob Hypnose die Muskelkraft tatsächlich beeinflussen kann. Dafür verglich sie die Griffkraft der Hand von insgesamt 48 Studienteilnehmenden vor, unmittelbar nach und eine Woche nach Hypnose.
Während die Hälfte der Teilnehmenden eine 40-minütige Hypnosesitzung erhielt, las die Kontrollgruppe im selben Zeitraum die Autobiografie "Total Recall" von Arnold Schwarzenegger.*
Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Die Hypnosegruppe fühlte sich nach der Aktivierung des Kraftankers nicht nur subjektiv stärker als die Kontrollgruppe, sie wies auch eine Woche nach der Hypnosesitzung eine objektiv stärkere Griffkraft auf.
"Wir konnten zeigen, dass schon eine einzelne Hypnosesitzung, bei der das Gefühl der Stärke an einen posthypnotischen Anker gebunden wird, in diesem Fall der Mario-Kart-Stern, sowohl die subjektive als auch die objektive Stärke erhöht, und das mit langanhaltender Wirkung. Hypnose führt also offenbar nicht nur zu einer Veränderung des mentalen Zustands, sie bewirkt in Folge auch Änderungen auf der physiologischen Ebene." Dr. Barbara Schmidt, Universität Jena
Diese Erkenntnisse lassen sich nicht nur im Profisport nutzen. Hypnose könnte für den Genesungsprozess bei Patientinnen und Patienten eingesetzt werden, schlägt Dr. Schmidt vor. Zum Beispiel bei der Behandlung des chronischen Erschöpfungssyndrom.
Mithilfe von Hypnose und eines posthypnotischen Kraftankers ließe sich die innere Kraft entfesseln und damit unsere Gesundheit positiv beeinflussen, sagt Schmidt. Lies mehr über mein Hypnose-Coaching und wie ein Hypnose-Coach arbeitet.
Kommission: Pflanzliche Heilmittel wirken kaum bei Rheuma
(24.09.2024) Helfen pflanzliche Mittel gegen Rheuma-Beschwerden? Damit hat sich eine Kommission der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh) beschäftigt und dafür ausgewählte Phytotherapeutika auf ihre Wirksamkeit untersucht.
Konkret ging es um Zubereitungen mit folgenden Pflanzen:
Heckenrose
Rosmarin
Safran
Weidenrinde
Borretsch
Brennessel (Lies weiter: Brennessel gegen Rheuma)
Cannabis
Außerdem untersuchte die Kommission ein Mischpräparat aus Eschenrinde, Zitterpappelrinde und Echtem Goldrutenkraut.
Entzündungshemmend im Labor, aber kaum in der Praxis
Ihre Ergebnisse präsentierte die Kommission auf dem Rheumatologie-Kongress 2024 in Düsseldorf. Ihr Resümee: Zwar lägen für alle untersuchten Pflanzenstoffe Berichte über entzündungshemmende oder immunologische Effekte im Laborversuch am Tiermodell vor, sagte Rheumatologe Prof. Gernot Keyßer. Trotzdem "ist ein klinisch nachgewiesener Nutzen sehr spärlich".
Keines der untersuchten Präparate habe eine therapeutische Wirksamkeit, die eine Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen rechtfertige - so die Einschätzung der Kommission.
Die wesentlichen Ergebnisse:
Präparate auf Basis von Safran und Rosmarin empfiehlt die Kommission nicht.
Borretschöl könne in der Ernährung verwendet werden, habe jedoch keine signifikante entzündungshemmende Wirkung.
Präparate aus Brennnessel, Weidenrinde und Heckenrose könnten in Absprache mit der Rheumatologin oder dem Rheumatologen ergänzend eingesetzt werden. Lies weiter: Brennessel gegen Rheuma
Für medizinisches Cannabis gebe es keine ausreichende Evidenz, um es zur Krankheitsmodifikation bei Rheuma zu empfehlen, außer in Einzelfällen zur Linderung von Schmerzen und Schlafstörung.
Die DGRh betont, dass pflanzliche Heilmittel eine Basistherapie ergänzen, aber niemals ersetzen könnten.
Außerdem sei es wichtig, bei pflanzlichen Heilmitteln auf Risiken und Nebenwirkungen zu achten. "Es handelt sich um einen weit verbreiteten Irrglauben, dass pflanzliche Medikamente keine Nebenwirkungen mit sich bringen können. Hier sind etwa Magen-Darm-Beschwerden, allergische Reaktionen und Hautprobleme zu nennen", sagte Professor Christof Specker, Präsident der DGRh aus Essen.
Warum Mücken dich mit Rheuma öfter stechen könnten
(30.8.2024) - Hast du Rheuma und plagst dich mit Mücken herum, während andere verschont bleiben? Das könnte an der inneren Hitze liegen, zu der Rheuma führen kann.
Denn Stechmücken werden nicht nur durch menschliche Körpergerüche und das Atemluft angelockt. Auch die Infrarotstrahlung der Körperwärme bringt Mücken auf unsere Spur, wie US-amerikanische Forschende entdeckt haben.
Das könnte erklären, warum wir auf Mücken sehr anziehend wirken, wenn das Rheuma unseren Körper innerlich aufheizt. Dann steigt die Körpertemperatur, was die Infrarotstrahlung erhöht und Mücken schon aus der Ferne auf unsere Spur bringt.
Das Experiment der Forschenden
Für ihr Experiment haben die Forschenden Stechmücken in einen Käfig gesetzt, der menschliche Gerüche und ausgeatmete Luft enthielt. In einem Teil des Käfigs sorgte eine Platte zusätzlich für eine Infrarotstrahlung, wie menschliche Haut sie abgibt. Hier stachen die Stechmücken doppelt so häufig zu.
Doch Infrarot allein lockte die Mücken nicht an. Erst die Kombination mit erhöhtem CO2 aus der Atemluft und menschlichem Geruch machte den Unterschied.
Hilfe gegen Mückenstiche
Ein wirksamer Schutz gegen Mückenstiche ist locker sitzende Kleidung. Sie hindert Mücken nicht nur am Durchstechen, sondern schirmt auch die Infrarotstrahlung der Körperwärme etwas ab, wodurch Mücken uns schlechter erkennen.
Damit Mückenstiche nicht jucken, verwende ich einen sogenannten Stichheiler. Ich habe gute Erfahrungen mit "Heat it" gemacht. Alternativ kannst du einen heißen Löffel auf den Stich drücken. Einfach einen Teelöffel mit einem Feuerzeug erhitzen und auf die Einstichstelle drücken. Eine Kollegin schwört auf diese Methode: Kein Sommerabend auf dem Balkon ohne Teelöffel und Feuerzeug!
Quellen und weitere Infos: https://www.nature.com/articles/s41586-024-07848-5
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Über die Autorin |
Martina Janning Rheuma Coach & Hypnose Coach, Medizinjournalistin Martinas Herz schlägt für Gesundheit und Medizin. Als Coach für Rheuma und Hypnose ist ihre Vision, dass Menschen mit entzündlichem Rheuma ohne Einschränkungen so leben können, wie es sie möchten. Weil mehr möglich ist, als viele denken: mit einen ganzheitlichen Ansatz der Körper, Geist und Umfeld gleichermaßen berücksichtigt. Martina ist 2017 selbst an Rheuma erkrankt. | Erfahre mehr über Martinas Angebote und abonniere ihren Newsletter. | Folge ihr auf Instagram
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